Herbstsynode 2017
Vom 26. bis 30. November kam die Landessynode in Amberg zusammen. Wir präsentieren Ihnen die zentralen Themen und Schwerpunkte in unserem Multimedia-Bericht.
Gottesdienst Start in die Herbsttagung
Mit einem feierlichen Gottesdienst in der Christuskirche in Sulzbach-Rosenberg wurde die Herbsttagung 2017 eröffnet.
In der Welt aber nicht von der Welt Die Stimme erheben
Der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Papua-Neuguinea, Jack Urame, mahnte in seiner Predigt die Kirchen im globalen Entwicklungstrend, im modernen Konsumzwang, im technologischen Fortschritt und bei politischen und gesellschaftlichen Ideologien wie Macht und Dominanz die prophetische Stimme laut zu erheben: „Die Kirche muss sagen was in die falsche Richtung läuft und negative Folgen für die Menschheit hat. Als Kirche, müssen wir uns bewusst sein, dass wir von Gott eingesetzt sind anders zu sein als die Welt.“
Autorität der Bibel Evangelium ist Basis
Das Evangeliums ist Basis und Grundlage für Entscheidungen, so Urame. Die Kirchen müssen an der
Autorität der Bibel festhalten, damit nicht säkulare Einrichtungen den Maßstab
für richtiges Verhalten festlegen: „Die Gefahr ist, wenn wir zu liberal und
tolerant werden und uns menschliche Ideen und Kulturen in die falsche Richtung
drängen, dass die Kirche ihre prophetische Stimme und ihre Glaubwürdigkeit
verliert. Dann geht die Autorität der Kirche und der Maßstab des Evangeliums
verloren und unser christlicher Glaube verpufft.“
Predigt als PDF
Eröffnungsansprache der Synodalpräsidentin Was Menschen brauchen
Synodalpräsidentin Annekathrin Preidel: "Seit der PuK-Prozess in Schwung gekommen ist, fragen wir uns als Kirche auf allen Verantwortungsebenen, wie wir unsere Ressourcen so einsetzen können, dass Menschen mit ihren heutigen Lebensfragen die Kirche als Ort erleben, an dem sie finden können, was ihnen im Alltag fehlt. Wir gehen mit PuK ungewohnte, aber vielleicht umso evangelischere Wege."
Eröffnungsansprache der Synodalpräsidentin Überraschung!
"Unsere
kirchlichen Orte müssen Orte der Überraschungen sein. Orte, in denen wir etwas
entdecken, was wir nicht erwartet haben. Unsere kirchlichen Orte müssen Orte der
heilsamen Unterbrechung des Ewiggleichen und Orte der inspirierenden Verfremdung
sein. Orte, an denen wir mit dem ganz Anderen und dem Himmel Gottes auf Erden in
Verbindung treten können."
Ansprache der Präsidentin als PDF
"Seien Sie geistreich und begeistert!"
Eröffnungsansprache von Synodalpräsidentin Annekathrin Preidel
Bericht aus dem Landessynodalausschuss Rechenschaft
Ein bunter Themenstrauß: Synodaler Karl Georg Haubelt informierte die Konsynodalen über die Arbeit der letzten acht Monat im Landessynodalausschuss.
Rechenschaftsbericht als PDF
Bericht des Landesbischofs Rückenwind
"Wenn
ich nun heute in Amberg mit meinem Bericht vor Sie trete, bewegen mich ganz
unterschiedliche Gefühle. Es ist Dankbarkeit, es ist auch Sorge, es ist aber
vor allem Zuversicht.
Es ist Dankbarkeit für so viele intensive Erfahrungen, die ich im
letzten halben Jahr als Landesbischof und als EKD-Ratsvorsitzender machen
durfte.
Das Reformationsjubiläumsjahr hat für uns als Kirche viele kraftvolle
Erfahrungen gebracht.
...
Die
Vielfalt und inhaltliche Kraft der Aktivitätenhat uns als Kirche ein neues Selbstbewusstsein gegeben.
Mich haben noch nie in einem der Jahre als Bischof so viele erfüllte Meldungen
aus den Kirchenkreisen, den Dekanatsbezirken und Gemeinden über gelungene Aktivitäten
erreicht wie in diesem Reformationsjubiläumsjahr. Das gibt Rückenwind. Den
können wir auch gebrauchen."
Bericht des Landesbischofs als PDF
Frömmigkeit als Zukunftsmodell
Als theologisches Leitmotiv für seinen Bericht hatte Heinrich Bedford-Strohm das Thema „Buße“ gewählt. Die Fähigkeit zur Selbstdistanz sei auch heute noch von zentraler Bedeutung, so Bedford-Strohm. „Buße heißt Unterbrechung des Alltags mit dem Ziel der bewussten Selbstreflexion und der Konsequenz der Neuausrichtung.“ Diese Fähigkeit sei Voraussetzung für gelingende menschlichen Beziehungen. Hier zeige sich, wie kostbar die Frömmigkeit sei: „Moderne Menschen von heute wünschen sich, dankbar leben zu können, die Fähigkeit zur Selbstdistanz zu entwickeln oder anderen mit Zuwendung und Empathie begegnen zu können. Aber der abstrakte Wunsch macht noch nicht die Haltung. Frömmigkeit ist der nachhaltigste Weg, das alles vom Kopf ins Herz und in die Seele zu bringen. Deswegen ist Frömmigkeit kein Auslaufmodell, sondern ein absolutes Zukunftsmodell!“
Bischofsbericht Weitere Themen
Als Schwerpunktthemen seines Berichtes wählte der Landesbischof einen Rückblick auf das Reformationsjubiläums, Die Sorge um den Traditionsabbruch bei Jugendlichen sowie den Reformprozess der Kirche "Profil und Konzentration".
Der Bischofsbericht als PDF
Beispielhaftes Engagement
Als ein Beispiel vorbildlichen Engagements von Jugendlichen nannte der Landesbischof den Kappellenbau der Evangelischen Jugend in Sulzbach-Rosenberg. Das Video zeigt das Projekt von den Plänen bis zur Einweihung.
Schwerpunktthema Haushalt 2018
ELKB Die 108 Synodalen befassen sich im Herbst traditionell mit Finanzthemen: Im Zentrum der Beratungen standen der Haushalt 2018. Den Synodalen lag ein Haushaltsplan mit ordentlichen Erträgen von 922, 7 Millionen Euro und ordentlichen Aufwendungen in Höhe von 921, 3 Millionen Euro zur Beschlussfassung vor.
Aus dem Finanzausschuss Im Plan
Der Jahresabschluss 2016 lag im Plan, und der vom Landeskirchenrat vorgelegte Haushaltsplanentwurf für 2018 hält, so der Vorsitzende des Finanzausschusses, Joachim Pietzcker, die beschlossenen Vorsteuerungswerte ein. Zukünftig werden die Verteilungsspielräume geringer.
Weitere Gesetzesentwürfe
Neben den Gesetzesentwürfen zum Haushalt standen noch auf der Tagesordnung: Kirchengesetz zur Änderung der Verfassung im Blick auf das neue Stimmrecht der Jugendsynodalen, Kirchengesetz zur Neuordnung der Pfründestiftung, Kirchengesetz zur Änderung des Kirchenvorstandswahlgesetzes, Änderungen dienstrechtlicher Vorschriften sowie Überlegungen zur Neuordnungen hinsichtlich zukünftiger Synodaltagungen.
Rechtliche Gleichstellung
Die noch Jugenddelegierte Julia Simon zur Änderung in der Kirchenverfassung, die Jugenddelegierte zu Jugendsynodale machen soll und ihnen somit die rechtliche Gleichstellung mit den anderen Mitgliedern der Synode geben wird
Themen von der Basis Anträge und Eingaben
Jeder und jede der 2,5 Millionen evangelisch-lutherische Christen in Bayern kann eine Eingabe an die Landessyode richten. Auch die Synodalen selbst können Anträge stellen. Diesmal sind 19 Anträge und Eingaben eingegangen.
Die Beschlüsse als PDF
Partnerschaft mit Papua-Neuguinea
Die Partnerschaft der bayerischen Landeskirche mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Papua-Neuguinea wird vereinbart. Seit mehr als 130 Jahren gibt es eine Beziehung zu Menschen in Papua-Neuguinea, doch bislang keine schriftliche Regelung. Bischof Jack Urame (im Bild), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm und Synodalpräsidentin Annekathrin Preidel werden erstmals eine Vereinbarung unterzeichnen.
Freude über die Partnerschaftsvereinbarung Gemeinsam stark in der Welt
Bischof Jack Urame: „Heute ist ein wichtiger Tag in unserer Partnerschaftsbeziehungen, heute erneuern wir die Geschichte unserer Partnerschaft und unserer Verbundenheit. Die Unterzeichnung ist ein wichtiges Zeichen auf unserem Weg: „Walking side by side“. Als Partner sind wir Kirche zusammen, wir brauchen uns auf dem gemeinsamen Weg, um uns zu stärken und gemeinsam Früchte zu tragen.“
Reformprozess "Profil und Konzentration"
Auf der Frühjahrstagung in Coburg hatte die Landeskirche nach eingehenden Beratungen "Profil und Konzentration" (PUK) beschlossen. In der Zwischenzeit hat der Reformprozess vielerorts an Fahrt aufgenommen. In Amberg informierten die Verantwortlichen über den Stand des breit angelegten Beteiligungsprozeses und machten noch einmal deutlich, was sie sich von PUK erhoffen.
Friedensimpuls Werkzeug oder Waffe?
Mit einem Friedensimpuls im Hof des kurpfälzischen Zeughauses, des fürstlichen Rüstungsarsenals, starteten die Synodalen und die Gäste in den zweiten Sitzungstag. In der Stadt des Eisens erinnerte man sich der Kraft, mit diesem Metall zu gestalten und auch zu töten. Aus Patronen wurden nun Kreuze geformt (im Bild), jeder Synodale nahm dies als Erinnerung an die Aufgabe, Frieden zu bringen."Welches Eisen schmieden wir? Wekzeug oder Waffe?" Nach Fürbitten und Gebeten für Frieden machten sich die Synodalen schweigend auf den Weg ins Plenum.
Bischofsbericht: Healing of Memories
" Allein in Bayern gab es nach der Feier in Hildesheim mehr als 70 healing of memories Gottesdienste. Mir wurde berichtet, wie wichtig und wertvoll diese Gottesdienste auf der Ortsebene waren und dass dort auch Tränen geflossen sind. Diese Berichte haben mich berührt und die Hoffnung gestärkt, dass die neue ökumenische Dynamik, die wir erleben, nicht rückholbar ist"
Umwerfender Erfolg Aktion "mach was draus"
Gute Nachricht von der Aktion "mach was draus" bringt Gabriele Hoerschelmann,
Direktorin von Mission EineWelt: Bisher haben 70 Projekte,
bestehend aus 438 Personen, 1.800 Euro Startkapital zu rund 14.000 Euro
vermehrt. „Der Erfolg hat mich umgehauen“, so Gabriele Hoerschelmann.
Initiatorin Katrin Bauer hatte für ihr Projekt
in der Landessynode große Unterstützung erhalten:
Synodalpräsidentin Annekathrin Preidel verkaufte selbstgekochte
Chutneys. Die Synodalen Renate Käser, Kathrin Neeb und Karl Georg
Haubelt schnallten sich einen Bauchladen um und verkauften
selbstgebackene Sympathiekekse.
Sie freue sich über das Geld, das der Arbeit von Mission EineWelt in den Partnerkirchen
zufließe, betonte Hoerschelmann,
insbesondere aber auch über die hohe Identifikation mit Mission
EineWelt. „Alle, die sich beteiligen sind Botschafterinnen und
Botschafter unserer Arbeit!“Aufgrund des großen Zuspruchs habe Mission
EineWelt beschlossen, die Aktion, noch bis Ende des Jahres zu
verlängern.
Berichte aus den Abteilungen Christen im Irak
In seinem Bericht aus der Abteilung C, „Ökumene und Kirchliches Leben“,
ging Oberkirchenrat Michael Martin auf die Situation der christlichen
Kirchen im Nordirak ein, mit denen die ELKB eine langjährige
tiefe Beziehung verbindet. Die Landeskirche unterstütze Christen im
Irak, damit diese in ihrer Heimat eine Zukunft haben könnten, betonte
Martin. Zudem wolle die ELKB das Zusammenleben der verschiedenen
Religionen und Ethnien in der Region fördern. Die Christen im Nahen
Osten litten unter Traumata durch die Verbrechen des „Islamischen
Staates“. Weiterhin sei die Situation in der Region durch eine religiöse und ethnische Vielfalt sowie
durch den Kampf um
die ideologische und machtpolitische Vorherrschaft zwischen Iran und
Saudi-Arabien geprägt.
Christen im Irak Nothilfe und "Hoffnungsprojekte"
"Durch das Vordringen der irakischen Armee und
der Flucht der kurdischen Peschmerka sind viele Rückkehrer in die Dörfer und
Städte der Niniveh-Ebene in den letzten Wochen abermals zu Flüchtlingen
geworden. ... Für ihre Versorgung und Unterbringung in Zelten haben wir
aus Katastrophenmitteln Ende vergangenen Monats 100.000 € zur Verfügung
gestellt.
Bei der Hilfe für die Christen im Nordirak
verfolgen wir eine Doppelstrategie. Auf der einen Seite gibt es Nothilfeprojekte
aus Mitteln der Katastrophenhilfe. Diese Mittel werden nicht nur für Christen,
sondern für alle Notleidenden eingesetzt. Auf der anderen Seite gibt es
Projekte, die gezielt den Christen helfen sollen. Wir nennen sie
„Hoffnungsprojekte“.
Für beides haben wir seit 2011 über 8
Millionen Euro zur Verfügung gestellt."
Oberkirchenrat Michael Martin
Überraschender Besuch "Viva Voce" singt
So eine Überraschung! Beim Empfang der Stadt Sulzbach-Rosenberg zum Beginn der Landessynode singt die A-Capella-Gruppe "Viva Voce" im Rahmen der Aktion "Mach was draus" von Mission EineWelt für die Synodalen und Gäste.
"Viva Voce singt"
Impressionen vom Überraschungsbesuch der bekannten A-Capella-Gruppe
So funktioniert ... ... eine Synode
Sie kommen aus allen Regionen Bayern, aus allen gesellschaftlichen Gruppen, aus allen Altersstufen und Prägungen: Die 108 gewählten und berufenen Synodalen bilden gemeinsam das vierte kirchenleitende Organ neben Landesbischof, Landeskirchenrat und Landessynodalausschuss. Sie sind verantwortlich für wichtige Entscheidungen in kirchlichen Angelegenheiten - von der Gesetzgebung über die Finanz- und Stellenplanung bis hin zur Ordnung des kirchlichen Lebens. In der sechsjährigen Synodalperiode finden jährlich zwei Tagungen, also insgesamt zwölf ordentliche Tagungen statt. Diese sind grundsätzlich öffentlich.
Öffentliche Beratungen Plenarsitzungen im Amberger Congress Centrum
Das 108-köpfige Kirchenparlament der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern trifft sich zweimal im Jahr. Dabei besuchen die Synodalen abwechselnd die Kirchenkreise, nun sind sie wieder im Kirchenkreis Regensburg. Die Beratungen in Amberg fanden im Congress Centrum (im Bild) statt. Im Frühjahr 2018 reisen die Synodalen nach Schwabach.
Tagesordnung als PDF
Auf allen Kanälen Dabei sein!
Microsite
Multimedia-Berichterstattung, SocialMediaWall sowie alle Dokumente und Infos gebündelt auf der Microsite der Landessynode.
Facebook und Twitter
Kurzbeiträge von der Tagung werden wieder von der Projektstelle Social Media auf der landeskirchlichen Facebook-Seite gepostet, auf Twitter unter @elkbsynode sowie auf Instagram bayernevangelisch verbreitet.
Live-Stream
Die Ansprache der Synodalpräsidentin, der Bischofsbericht, die Haushaltsberatungen am Montag sowie das Tagungsgeschehen am Dienstag werden auch als Livestream im Internet übertragen.
Youtube-Channel
Videobeiträge von der Tagung und zum Schwerpunktthema im Youtube-Channel der Landeskirche.