Landessynode in Schwabach zu Gast Frühjahrstagung 2018
Im Zentrum der diesjährigen Frühjahrstagung der bayerischen Landessynode im mittelfränkischen Schwabach von 15. bis 19. April steht das Thema "Missionarisch Kirche".
Stadtkirche St. Johannes und St. Martin Eröffnungsgottesdienst
Mit dem traditionellen Eröffnungsgottesdienst in der Stadtkirche St. Johannes und St. Martin hat die Landessynode begonnen. Neben den 108 Synodalen waren auch zahlreiche Gäste aus dem Dekanat Schwabach und der gesamten Landeskirche erschienen.
Missionarisch Kirche Predigt
In ihrer Predigt im Eröffnungsgottesdienst verknüpfte Pfarrerin Dr. Juliane Fischer (Hallbergmoos) Erich Frieds Gedicht „Was es ist“ mit der biblischen Geschichte vom verlorenen Schaf. Diese sei die Liebesgeschichte Gottes mit den Menschen, „weil sich darin die Sehnsucht Gottes nach seinen verlorenen Kindern spiegelt.“ Gute Mission, so Fischer, geschehe dort, wo Kirche zum Zeichen dessen werde, „dass Gott unentwegt zu uns unterwegs ist, um das Verlorene zu suchen.“
Eröffnungsansprache der Synodalpräsidentin Frühjahrsputz
Frühjahrsputz in Seele, Wohnung und Kirche – Preidel startete ihren Bericht mit dem Reformprozess "Profil und
Konzentration“. Das
Ziel von PuK sei eine barrierefreie Kirche: „Eine Kirche, die sich darum bemüht, den einfachen Zugang zur Liebe Gottes frei zu legen.
Eine Kirche, deren Schwellen nicht zu hoch sind. Eine Kirche, die den Mut hat,
den Weg für das Evangelium frei zu machen, das uns antreibt.“
Eröffnungsansprache der Synodalpräsidentin als PDF
Verschwenderisch für andere Evangelische Energiewende
„Werden wir zur alternativen Energie für die Welt! Seien wir keine Thermoskanne, die nur nach innen wärmt und nach außen kalt ist! Strahlen wir Wärme aus! Identifizieren wir die Reibungsflächen, an denen Licht, Wärme und Feuer entstehen – vielleicht sogar das Feuer des Heiligen Geistes. Seien wir als barrierefreie Kirche eine missionarische Kirche!“
Bischofsbericht Gebet für Syrien
Mit einer Gebetsstille für die Opfer des Krieges in Syrien und für eine Überwindung der Gewalt begann Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm seinen Bericht vor der Landessynode. Wie er selbst so seien viele Menschen von der „barbarischen Art und Weise“ mit der „wieder einmal gegen alle Regeln des Völkerrechts unschuldige Zivilisten mit Giftgas getötet oder schwer verletzt“ wurden, entsetzt gewesen. Auch wenn das Gefühl nahe liege, irgendetwas gegen diese Völkerrechtsverletzungen tun zu wollen, so seien Militärschläge keine Lösung. „Als Kirchen weltweit appellieren wir dringlich an die internationale Staatengemeinschaft und insbesondere an die Großmächte, endlich Frieden und eine zivile Zukunft für Syrien schaffen, in denen die Gewalt ein Ende hat und die Opfer Gerechtigkeit erfahren.“
Wohin wollen wir als Kirche?
Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm zum Reformprozess "Profil und Konzentration"
Bischofsbericht Mission und Dialog
"Mission im Geiste Jesu heißt,
den anderen um seiner selbst willen lieben, so wie Christus uns um unserer
selbst willen liebt. Deswegen ist für mich der Kern von Mission nicht, das
Christentum zu allen Gelegenheiten plakativ vor sich herzutragen. Auch nicht,
den eigenen Wert als Religion dadurch ins Licht zu stellen, dass andere
Religionen pauschal abgewertet werden. Sondern der Kern ist das glaubwürdige
Zeugnis von dem Gott, der der Humanität darin die größtmögliche Würde gegeben
hat, dass er selbst Mensch wurde.
Deswegen darf Mission auch nicht gegen
Dialog ausgespielt werden." Der Bischofsbericht als PDF
Schwerpunktthema Missionarisch Kirche
Den Einstieg in den Thementag "Missionarisch Kirche" bildete ein Vortrag von Hans-Hermann Pompe, dem Leiter des Zentrums „Mission in der Region“ der Evangelischen Kirche in Deutschland. Anschließend lernten die Synodalen in sechs Workshops missionarische Initiativen kennen und diskutierten sie.
Vortrag von Hans-Hermann Pompe Zum Nachlesen
Missionarische Projekte im Video
Missionarische Projekte - vorgestellt beim Schwerpunktthema "Missionarisch Kirche". Ein Film von Axel Mölkner-Kappl.
Überkonfessionelle Projekte - Holy Spirit Night
Hans-Joachim Vieweger über die Holy-Spirit-Night in München
Bericht aus dem Kirchenkreis Nürnberg Die Türen aufmachen
Die Kirche ist besonders an
Orten gefragt, wo Menschen ihre Grenzen erfahren. Das haben die
evangelischen Regionalbischöfe des Kirchenkreis Nürnberg, Stefan Ark Nitsche und Elisabeth Hann von Weyhern vor der evangelischen Landessynode in Schwabach betont. Dafür nötig seien niederschwellig Angebote wie etwa die Vesperkirche in Nürnberg
oder Pilgerwege. "Es ist unser Auftrag, unsere Mission, die Türen
aufzumachen - wie die Jünger und Jüngerinnen an Pfingsten, nach draußen
zu gehen", sagten sie. Die Kirche müsse "digital oder ganz analog"
auffindbar sein.
Bericht aus dem Kirchenkreis als PDF
Weitere Themen Das wurde diskutiert
Die Synodalen haben über die Vorsteuerung der Haushaltsplanung 2020 beschlossen. Zur Entscheidung vorgelegt wurden auch das Kirchengesetz zur Neuregelung des Anerkennungs- und Zuwendungsrechts, das Kirchengesetz zur Aufhebung des Kirchlichen Datenschutzdurchführungsgesetzes sowie Kirchengesetz zur einmaligen Verkürzung der Amtszeit der Mitarbeitervertretungen. Intensiv duskutiert wurden: die neue Perikopenordnung, das Thema Segnung gleichgeschlechtlicher Paare, die Grundsatzentscheidung für eine „Jugendbildungsstätte Oberfranken“ und das Thema Versorgung.
Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare Zukünftig öffentliche Segnungen möglich
„Die Landessynode nimmt den von der Arbeitsgruppe vorgelegten Abschlussbericht dankend zur Kenntnis. Die Landessynode beschießt, dass in der ELKB künftig „Segnungen“ gleichgeschlechtlicher Paare im Gottesdienst neben „Trauungen“ von heterosexuellen Paaren) und „Gottesdienste anlässlich einer Eheschließung“ (bei Religionsverschiedenheit) möglich sind. Die individuelle Gewissensentscheidung von Pfarrerinne und Pfarrern für oder gegen eine solche Segnung gleichgeschlechtlicher Paare im Gottesdienst wird respektiert. Eine Arbeitsgruppe wird beauftragte Handreichung für Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare mit konkreten Hilfestellungen für die Arbeit vor Ort zu erstellen, die auch eine Ordnung für die liturgische Gestaltung solcher Segnungen enthält.“ 72 Synodale stimmten mit Ja, 21 mit Nein, 2 Enthaltungen.
Den Übergang gestalten - verlässlich in die Zukunft gehen Beschluss zur Versorgungsdiskussion
Auch künftig müssen die Aufwendungen für die Versorgung, also für Pensionen und Beihilfe der öffentlich-rechtlich Beschäftigten der Landeskirche, in einer angemessenen Balance zu den Mitteln stehen, die die Kirchengemeinden, Einrichtungen und Dienste für ihre Arbeit zur Verfügung haben. Deshalb hat die Synode beschlossen, bis zur Herbstsynode 2019 einen Vorschlag vorzulegen, wie diese Aufwendungen nachhaltig begrenzt werden können.
Revision der Perikopenordnung Neue Texte und Lieder für den Gottesdienst
Die Landessynode hat beschlossen, „ die Neuordnung gottesdienstlicher Texte und
Lieder zum 1. Advent 2018 einzuführen. Für die 12 Sonn- und Gedenktage, an
denen Wochenlieder vorgesehen sind, die nicht in den beiden verwendeten
Liederbüchern abgedruckt sind, empfiehlt die Landeskirche, das jeweils erste
Wochenlied zu singen.“
Entdecken Sie das Kirchenjahr und alle neuen Texte, Lieder und Bräuche auch digital im "Liturgischen Kalender", einer Kooperation der bayerischen Landekirche und der VELKD.
Oberfranken Ja zur Jugendbildungsstätte
Mit großer Mehrheit sprach sich die Landessynode grundsätzlich für eine Jugendbildungsstätte in Oberfranken unter evangelischer Trägerschaft als neue unselbständige Einrichtung der ELKB aus. Vor einer endgültigen Entscheidung bei der Herbstsynode erwartet sie die Klärung folgender Fragen: Belastbare Erfassung des Finanzbedarfs für Errichtung und laufende Nutzung, Klärung der Anerkennung durch den Bayerischen Jugendring sowie sie Einbindung in das Gesamtkonzept der Evangelischen Jugend in Bayern mit klarem evangelischem Profil.
Zum Nachlesen Wortlaut der Entscheidungen
Zu den wichtigen Entscheidungen:
zur "Segnung gleichgeschlechtlicher Paare", der Jugendbildungsstätte Oberfranken und dem Thema Versorgung lesen Sie hier die Beschlüsse im Wortlaut.
Beschlüsse als PDF
Weitere Entscheidungen Eingaben und Anträge
Jedes Mitglied der bayerischen Landeskirche hat das Recht, eine Eingabe
an die Synode zu richten. Sieben Eingaben und Anträge lagen diesmal zur Beschlussfassung
vor.
Beschlüsse zu den Eingaben und Anträgen als PDF
Grußwort des Ministerpräsidenten Begeisterung für die christliche Idee
„Es geht darum, Begeisterung zu wecken für die christliche Idee“, so Ministerpräsident Markus Söder
in seinem Grußwort vor der bayerischen Landessynode, der er bis vor
wenigen Wochen noch selber angehörte. Darüber hinaus unterstrich er die
Bedeutung des Miteinanders von Kirche und Staat, die Kirche sei „so
dringend nötig wie nie“.
Er ging auch auf die Bedeutung der Hilfen für Familien mit Kindern und für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen ein und kündigte an, die Hospiz- und Palliativplätze in Bayern zu verdoppeln und ein weiteres Kinderhospiz einzurichten.
Auf allen Kanälen Dabei sein!
Microsite
Multimedia-Berichterstattung, SocialMediaWall sowie
alle Dokumente und Infos gebündelt auf der Microsite der Landessynode.
Facebook und Twitter
Kurzbeiträge von der Tagung werden wieder von der Projektstelle Social Media auf der landeskirchlichen Facebook-Seite gepostet, auf Twitter unter @elkbsynode sowie auf Instagram bayernevangelisch verbreitet.
Livestream
Die Ansprache der Synodalpräsidentin, der Bischofsbericht, die Haushaltsberatungen am Montag sowie das Tagungsgeschehen am Dienstag werden auch als Livestream im Internet übertragen.
YouTube-Channel
Videobeiträge von der Tagung und zum Schwerpunktthema im Youtube-Channel der Landeskirche.